Hund hat riesigen Tumor am Bauch: Nachbarn wussten von Tierquälerei und taten nichts

Hamburg - Ein besonders grausamer Fall von Tierquälerei in Hamburg ist aufgeklärt. Eine Frau hat den tödlichen Tumor ihrer Hündin ignoriert und sie ausgesetzt.

Tierärzte konnten die Hündin nicht mehr retten, sie musste eingeschläfert werden.
Tierärzte konnten die Hündin nicht mehr retten, sie musste eingeschläfert werden.  © Hamburger Tierschutzverein

Wie der Hamburger Tierschutzverein (HTV) mitteilte, gingen zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung ein, die zur mutmaßlichen Halterin geführt haben.

Die Frau aus Hamburg-Veddel soll die Mischlingshündin am 22. Juli an einem Gleis auf der Elbinsel ausgesetzt haben. Das Tier hatte einen kindskopfgroßen Tumor an der Bauchseite, der bereits aufgeplatzt war (TAG24 berichtete).

Über Monate muss der Tumor ohne Behandlung herangewachsen sein. Die Hündin dürfte große Schmerzen durchgestanden haben. Selbst Spezialisten einer Tierklinik konnten das Tier nicht mehr retten, es musste schließlich eingeschläfert werden.

Der Tierschutzverein machte den grausamen Fall öffentlich und bat um Hinweise. Die waren so konkret, dass die mutmaßliche Halterin ermittelt werden konnte.

Da konnten auch Tierärzte nichts mehr machen: Die Hündin musste eingeschläfert werden.
Da konnten auch Tierärzte nichts mehr machen: Die Hündin musste eingeschläfert werden.

Im Beisein der Polizei und des Veterinäramtes wurde die Frau mit den Vorwürfen konfrontiert. Dabei hat sie laut HTV zugegeben, dass es sich bei der Hündin um ihr Tier handelt und sie den Tumor tierärztlich nicht behandeln ließ.

Drei Bekannte sollen dann mit Zustimmung der Halterin die Hündin ausgesetzt haben. Die Frau habe die Aussetzung begrüßt, heißt es.

Offenbar wussten mehrere Nachbarn seit Monaten von der schweren Erkrankung der Hündin und taten nichts gegen die Vernachlässigung! Das macht den Tierschutzverein fassungslos.

Die 1. Vorsitzende des HTV, Sandra Gulla, appelliert deswegen an alle Hamburger, bei Tierschutzverstößen nicht wegzusehen. Stattdessen solle lieber der Verein, das Veterinäramt des Bezirks oder die Polizei informiert werden.

"Hätte jemand frühzeitig Courage bewiesen und auf die schwer leidende Hündin aufmerksam gemacht, hätte man sie vielleicht retten, jedenfalls ihr unermessliches Leid ersparen können", sagte Sandra Gulla.

Außerdem bestehe natürlich für Menschen, die ihr Tier nicht mehr halten können, die Möglichkeit es im Tierheim abzugeben. Dort könne es dann weiter vermittelt werden.

Gegen die Halterin wurde Strafanzeige erstattet. Ihr drohen schlimmstenfalls ein hohes Bußgeld und eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.